Gräuel und Götzendienst im Heiligtum Gottes
8
Und es
geschah im sechsten Jahr , am fünften Tag des sechsten Monats , als ich in
meinem Haus saß , und die Ältesten Judas saßen vor mir ; da fiel dort die Hand
GOTTES , des Herrn , auf mich . ||| 2 Und ich schaute , und siehe , eine
Gestalt , die aussah wie Feuer ; von seinen Lenden abwärts aber war er
anzusehen wie ein Lichtglanz , gleich dem Anblick von Goldschimmer . ||| 3 Und
er streckte etwas wie eine Hand aus und ergriff mich bei dem Haar meines
Hauptes , und der Geist hob mich empor zwischen Himmel und Erde und brachte
mich in Gesichten Gottes nach Jerusalem , an den Eingang des inneren Tores ,
das nach Norden schaut , wo ein Götzenbild der Eifersucht , das die Eifersucht
( Gottes ) erregt , seinen Standort hatte . ||| 4 Und siehe , dort war die
Herrlichkeit des Gottes Israels , in derselben Gestalt , wie ich sie im Tal
gesehen hatte . ||| 5 Und er sprach zu mir : Menschensohn , hebe doch deine
Augen auf nach Norden ! Und ich hob meine Augen auf nach Norden , und siehe ,
da war nördlich vom Altartor dieses Götzenbild der Eifersucht , beim Eingang .
||| 6 Da sprach er zu mir : Menschensohn , siehst du , was diese tun ? Die
großen Gräuel , welche das Haus Israel hier begeht , sodass ich mich von meinem
Heiligtum entfernen muss ? Aber du wirst noch mehr große Gräuel sehen ! ||| 7
Und er führte mich zum Eingang des Vorhofs ; und ich schaute , und siehe , da
war ein Loch in der Wand . ||| 8 Da sprach er zu mir : Menschensohn ,
durchbrich doch die Wand ! Als ich nun die Wand durchbrach , siehe , da war
eine Tür . ||| 9 Und er sprach zu mir : Geh hinein und sieh die schlimmen
Gräuel , die sie hier verüben ! ||| 10 Da ging ich hinein und schaute , und
siehe , da waren allerlei Bildnisse von Gewürm und gräulichem Getier , auch
allerlei Götzen des Hauses Israel ringsum an die Wand gezeichnet . ||| 11 Und
vor ihnen standen 70 Männer von den Ältesten des Hauses Israel , und mitten
unter ihnen stand Jaasanja , der Sohn Schaphans ; und jeder von ihnen hatte
eine Räucherpfanne in seiner Hand , und der Duft einer Weihrauchwolke stieg auf
. ||| 12 Da sprach er zu mir : Menschensohn , hast du gesehen , was die
Ältesten des Hauses Israel im Finstern tun ,jeder in seinen Bildkammern ? Denn
sie sagen : Der HERR sieht uns nicht ; der HERR hat dieses Land verlassen ! |||
13 Danach sprach er zu mir : Du wirst auch mehr große Gräuel sehen , die sie
begehen ! ||| 14 Und er führte mich zu dem Eingang des Tores am Haus des HERRN
, das gegen Norden liegt ; und siehe , dort saßen Frauen , die den Tammuz
beweinten . ||| 15 Da sprach er zu mir : Hast du das gesehen , Menschensohn ?
Du wirst noch mehr und größere Gräuel sehen als diese ! ||| 16 Und er führte
mich in den inneren Vorhof des Hauses des HERRN ; und siehe , am Eingang zum
Tempel des HERRN , zwischen der Halle und dem Altar , waren etwa 25 Männer ;
die kehrten dem Tempel des HERRN den Rücken , ihr Angesicht aber nach Osten ;
und sie warfen sich nach Osten anbetend vor der Sonne nieder . ||| 17 Da sprach
er zu mir : Hast du das gesehen , Menschensohn ? Ist es dem Haus Juda zu wenig
, die Gräuel zu tun , die sie hier verüben , dass sie auch das Land mit Frevel
erfüllen und mich immer wieder zum Zorn reizen ? Und siehe , sie halten grüne
Zweige an ihre Nase ! ||| So will denn auch ich in meinem grimmigen Zorn
handeln ; mein Auge soll sie nicht verschonen , und ich will mich nicht über
sie erbarmen ; und wenn sie mir auch mit lauter Stimme in die Ohren schreien ,
so werde ich sie doch nicht erhören ! |||
Das Zorngericht kommt über Jerusalem
9
Und er
rief mir mit lauter Stimme in die Ohren du sprach : Kommt herbei , ihr Aufsehen
über die Stadt ! Jeder nehme seine Zerstörungswaffe in die Hand ! ||| 2 Und
siehe , da kamen sechs Männer auf dem Weg vom oberen Tor her , das nach Norden
schaut , und jeder hatte seine Waffe zum Zerschlagen in der Hand ; in ihrer
Mitte aber war ein Mann , der trug ein leinenes Gewand und hatte ein
Schreibzeug an seiner Hüfte ; diese gingen hinein und stellten sich neben den
ehernen Altar . ||| 3 Da erhob sich die Herrlichkeit des Gottes Israels von dem
Cherub , über dem sie gewesen war , hin zur Schwelle des Hauses ; und er rief
dem Mann zu , der das leinene Gewand trug und das Schreibzeug an der Hüfte
hatte . ||| 4 Und der HERR sprach zu ihm : Geh mitten durch die Stadt , mitten
durch Jerusalem und mache ein Zeichen auf die Stirn der Leute , die seufzen und
jammern über all die Gräuel , die in ihrer Mitte verübt werden ! ||| 5 Zu den
anderen aber sprach er vor meinen Ohren : Geht hinter ihm her durch die Stadt
und erwürgt ; euer Auge soll nicht verschonen , und ihr dürft euch nicht
erbarmen . ||| 6 Tötet , vernichtet Greise , junge Männer und Jungfrauen ,
Kinder und Frauen ! Von denen aber , die das Zeichen tragen , rührt niemand an
! Und bei meinem Heiligtum sollt ihr anfangen ! Da finden sie bei den Ältesten
an , die vor dem Tempel waren . ||| 7 Und er sprach zu ihnen : Verunreinigt das
Haus und füllt die Vorhöfe mit Erschlagenen ! Geht hinaus ! Da gingen sie
hinaus und erwürgten in der Stadt . ||| 8 Und es geschah , als sie so würgten
und ( nur ) ich noch übrig war , da fiel ich auf mein Angesicht , schrie und
sprach : Ach , Herr , HERR , willst du in deinem Zorn , den du über Jerusalem
ausgießt , den ganzen Überrest von Israel umbringen ? ||| 9 Da antwortete er
mir : Die Sünde des Hauses Israel und Juda ist überaus groß ! Das Land ist voll
Blut und die Stadt voll Unrecht ; denn sie sagen : „ Der HERR hat das Land
verlassen !“ und „Der HERR sieht es nicht !“ ||| 10 So soll auch mein Auge sie
nicht verschonen , und ich will mich nicht erbarmen , sondern ihren Wandel will
ich auf ihren Kopf bringen ! ||| 11 Und siehe , der Mann , der das leinene
Gewand trug und das Schreibzeug an seiner Hüfte hatte , brachte eine Meldung
und sprach : Ich habe getan , wie du mir befohlen hast ! |||
Die Herrlichkeit des HERRN verlässt den Tempel
10
Und ich
schaute , und siehe , auf der ( Himmels - ) Ausdehnung , die über dem Haupt der
Cherubim war , befand sich etwas wie ein Saphirstein ; etwas , das wie das
Gebilde eines Thrones aussah , erschien über ihnen . ||| 2 Und er redete mit
dem Mann , der das leinene Gewand trug , und sagte : Geh hinein zwischen das
Räderwerk unter dem Cherub und fülle deine Hände mit glühenden Kohlen , die
zwischen den Cherubim sind , und streue sie über die Stadt ! Da ging er vor
meinen Augen hinein . ||| 3 Und die Cherubim standen auf der rechten Seite des
Hauses , als der Mann hineinging ; die Wolke aber erfüllte den inneren Vorhof .
||| 4 Da erhob sich die Herrlichkeit des HERRN vor dem Cherub zur Schwelle des
Hauses hin , und der Tempel wurde von der Wolke erfüllt , und der Vorhof war
voll vom Glanz der Herrlichkeit des HERRN . ||| 5 Und man hörte das Rauschen
der Flügel der Cherubim bis in den äußersten Vorhof , gleich der Stimme Gottes
, des Allmächtigen , wenn er redet . ||| 6 Und es geschah , als er dem Mann ,
der das leinene Gewand trug , gebot und sprach : Hole Feuer ( aus dem Raum )
zwischen dem Räderwerk , zwischen den Cherubim ! , da ging dieser hinein und
trat neben das Rad . ||| 7 Da streckte ein Cherub seine Hand zwischen die
Cherubim , nach dem Feuer , das zwischen den Cherubim war , und nahm davon und
gab es dem , der das leinene Gewand trug , in die Hände ; der nahm es und ging
hinaus . ||| 8 Und es wurde an den Cherubim etwas wie eine Menschenhand unter
ihren Flügeln sichtbar . ||| 9 Und ich schaute , und siehe , da waren vier
Räder bei den Cherubim ; ein Rad bei dem einen Cherub und das andere Rad bei
dem anderen Cherub ; die Räder aber waren anzusehen wie der Glanz eines
Chrysolithsteins . ||| 10 Dem Ansehen nach waren sie alle vier von ein und
derselben Gestalt , als wäre ein Rad mitten in dem anderen . ||| 11 Wenn sie
gingen , so gingen sie nach ihren vier Seiten ; keines wandte sich um , wenn es
ging ; sondern wohin sich das Haupt wandte , dahin gingen sie , ihm nach , und
sie wandten sich nicht um im Gehen . ||| 12 Ihr ganzer Leib und ihr Rücken und
ihre Hände und ihre Flügel , auch die Räder waren alle ringsum voller Augen ;
alle vier hatten ihre Räder . ||| 13 Und ihre Räder , sie nannte er vor meinen
Ohren „ Räderwerk“ . ||| 14 Aber jeder einzelne ( Cherub ) hatte vier Gesichter
; das erste war das Gesicht eines Cherubs , das zweite das Gesicht eines Löwen
und das vierte das Gesicht eines Adlers . ||| 15 Und die Cherubim erhoben sich
. Es war das lebendige Wesen , das ich am Fluss Kebar gesehen hatte . ||| 16
Wenn nun die Cherubim gingen , so gingen auch die Räder neben ihnen mit ; und
wenn die Cherubim ihre Flügel schwangen , um sich von der Erde emporzuheben ,
so wandten sich auch die Räder nicht von ihrer Seite . ||| 17 Wenn jene
stillstanden , so standen auch diese still ; wenn jene sich emporhoben , so
erhoben sich auch die Räder mit ihnen ; denn der Geist des lebendigen Wesens
war in ihnen . ||| 18 Und die Herrlichkeit des HERRN ging von der Schwelle des
Tempels hinweg und stellte sich über die Cherubim . ||| 19 Da schwangen die
Cherubim ihre Flügel und erhoben sich von der Erde vor meinen Augen , als sie
hinausgingen , auch die Räder , die mit ihnen vereint waren . Aber beim Eingang
des östlichen Tores am Haus des HERRN blieben sie stehen , und oben über ihnen
war die Herrlichkeit des Gottes Israels . ||| 20 Es war das lebendige Wesen ,
das ich am Fluss Kebar unter dem Gott Israels gesehen hatte ; und ich erkannte
, dass es Cherubim waren . ||| 21 Jeder hatte vier Gesichter und jeder vier
Flügel , und etwas wie Menschenhände war unter ihren Flügeln . ||| 22 Was aber
die Gestalt ihrer Gesichter betrifft , so waren es die gleichen Gesichter , die
ich am Fluss Kebar gesehen hatte , ihre Erscheinung und sie selbst . Jeder ging
gerade vor sich hin . |||
Gericht über die Obersten des Volkes
11
Und der
Geist hob mich empor und führte mich zum östlichen Tor des Hauses des HERRN ,
das nach Osten sieht . Und siehe , 25 Männer waren am Eingang des Tores , unter
denen ich Jaasanja , den Sohn Assurs , und Pelatja , den Sohn Benajas , die
Pbersten des Volkes , erblickte . ||| 2 Und er sprach zu mir : Menschensohn ,
das sind die Leute , die auf Unheil sinnen und bösen Rat erteilen in dieser
Stadt ! ||| 3 Sie sagen : „ Wird man nicht bald wieder Häuser bauen ? Sie ist
der Topf und wir das Fleisch !“ ||| 4 Darum sollst du gegen sie weissagen !
Weissage , Menschensohn ! ||| 5 Und der Geist des HERRN fiel auf mich und
sprach zu mir : Sage : So spricht der HERR : Ihr , das Haus Israel , redet so ;
und was in eurem Geist aufsteigt , weiß ich wohl ! ||| 6 Ihr habt viele in
dieser Stadt umgebracht und habt ihre Gassen mit Erschlagenen gefüllt . ||| 7
Darum , so spricht GOTT , der Herr : Eure Erschlagenen , die ihr in ( Jerusalem
) hingestreckt habt , sind das Fleisch , und ( Jerusalem ) ist der Topf ; euch
aber wird man aus ihm hinausführen ! ||| 8 Ihr fürchtet das Schwert , aber das
Schwert will ich über euch bringen ! , spricht GOTT , der Herr . ||| 9 Ich will
euch aus ( Jerusalems ) Mitte hinausführen und euch an Fremde ausliefern und
das Urteil an euch vollstrecken . ||| 10 Ihr
sollt durch Schwert fallen ; auf dem Gebiet Israels will ich euch
richten , und ihr sollt erkennen , dass ich der HERR bin ! ||| 11 Diese ( Stadt
) wird nicht euer Topf sein , und ihr werdet nicht das Fleisch darin sein ,
sondern ich will euch richten auf dem Gebiet Israels ! ||| 12 Und ihr sollt
erkennen , dass ich der HERR bin , in dessen Satzungen ihr nicht gewandelt und
dessen Rechtsbestimmungen ihr nicht gehalten habt ; sondern nach den Bräuchen
der Heidenvölker , die um euch her sind , habt ihr gehandelt . ||| 13 Und es
geschah , während ich weissagte , da starb Pelatja , der Sohn Benajas . Und ich
fiel nieder auf mein Angesicht und schrie mit lauter Stimme und sprach : Ach ,
Herr , HERR , willst du den Überrest Israels gänzlich aufreiben ? |||
Verheißung der Rückkehr Israels aus der Zerstreuung
14 Da
erging das Wort des HERRN an mich folgendermaßen : ||| 15 Menschensohn , deine
Brüder , ja , deine Brüder , deine Verwandten und das ganze Haus Israel , sie
alle sind es , von denen die Einwohner Jerusalems sagen : „Sie sind fern vom
HERRN ; uns aber ist dieses Land zum Besitztum gegeben !“ ||| 16 Darum sollst
du zu ihnen sagen : So spricht GOTT , der Herr : Ich habe sie wohl in die Ferne
unter die Heidenvölker gebracht und in die Länder zerstreut ; aber ich bin
ihnen doch für eine kurze Zeit zum Heiligtum geworden in den Ländern , in die
sie gekommen sind . ||| 17 Darum sprich : So spricht GOTT , der Herr : Ich will
euch aus den Völkern sammeln und euch aus den Ländern , in die ihr zerstreut
worden seid , wieder zusammenbringen und euch das Land Israel wieder geben !
||| 18 Und sie werden dahin kommen und alle seine Scheusale und seine Gräuel
daraus entfernen . ||| 19 Ich aber will ihnen ein einiges Herz geben , ja , ich
will einen neuen Geist in euer Innerstes legen ; und ich will das steinerne
Herz aus ihrem Leib nehmen und ihnen ein fleischernes Herz geben , ||| 20 damit
sie in meinen Satzungen wandeln und meine Rechtsordnungen bewahren und sie tun
; und sie sollen mein Volk sein , und ich will ihr Gott sein . ||| 21 Denen
aber , deren Herz ihren Gräueln und Scheusalen nachwandelt , will ich ihren
Wandel auf ihren Kopf vergelten ! spricht GOTT , der Herr . |||
Die Herrlichkeit des HERRN weicht von Jerusalem
22
Danach hoben die Cherubim ihre Flügel empor , und die Räder ( gingen ) vereint
mit ihnen , und die Herrlichkeit des Gottes Israels war oben über ihnen . |||
23 Und die Herrlichkeit des HERRN stieg auf , mitten aus der Stadt , und blieb
stehen auf dem Berg , der östlich von der Stadt liegt . ||| 24 Mich aber nahm
der Geist und führte mich im Gesicht , im Geist Gottes , wieder nach Chaldäa zu
den Weggeführten ; und die Erscheinung , die ich gesehen hatte , hob sich von
mir hinweg . ||| 25 Und ich redete zu den Weggeführten alle Worte des HERRN ,
die er mich hatte schauen lassen . |||
Hesekiel kündigt die Wegführung des Volkes an
12
Und das
Wort des HERRN erging an mich folgendermaßen : ||| 2 Menschensohn , du wohnst
inmitten eines widerspenstigen Hauses , das Augen hat zum Sehen und doch nicht
sieht , Ohren zum Hören und doch nicht hört ; denn sie sind ein widerspenstiges
Haus . ||| 3 Darum , du Menschensohn , bereite dir die Sachen zum Fortziehen
und zieh bei Tag vor ihren Augen fort ! Vor ihren Augen sollst du von deinem
Wohnort an einen anderen Ort ziehen ; vielleicht werden sie es bemerken , denn
sie sind ein widerspenstiges Haus . ||| 4 Du sollst deine Sachen bei Tag vor
ihren Augen heraustragen wie Sachen gepackt zum Auswandern ; du aber sollst am
Abend vor ihren Augen fortziehen , wie man auszieht , wenn man auswandern will
! ||| 5 Du sollst vor ihren Augen die Wand durchbrechen und ( deine Sachen )
durch sie hinaustragen . ||| 6 Du sollst sie vor ihren Augen auf die Schulter
nehmen und sie in der Finsternis hinaustragen . Verhülle aber dein Angesicht ,
damit du das Land nicht siehst ; denn ich habe dich zu einem Wahrzeichen
gemacht für das Haus Israel ! ||| 7 Da machte ich es so , wie mir befohlen war
; meine Sachen brachte ich gepackt wie zum Auswandern bei Tag hinaus ; und am
Abend durchbrach ich mit der Hand die Wand ; als es aber finster wurde , nahm
ich sie auf meine Schulter und trug sie vor ihren Augen hinaus . ||| 8 Aber am
Morgen früh erging das Wort des HERRN an mich folgendermaßen : ||| 9
Menschensohn , hat sich das Haus Israel , das widerspenstige Haus , zu dir
gesagt : „ Was tust du da ?“ ||| 10 Sage zu ihnen : So spricht Gott , der Herr
: Diese Last gilt dem Fürsten in Jerusalem und dem ganzen Haus Israel , in deren
Misse sie wohnen . ||| 11 Sage : Ich bin für euch ein Wahrzeichen ! Wie ich es
gemacht habe , so soll es ihnen gehen ! In die Verbannung , in die
Gefangenschaft müssen sie wandern ! ||| 12 Und der Fürst , der in ihrer Mitte
ist , wird seine Schulter beladen und sich im Finstern davonmachen . Man wird
durch die Mauer brechen , um ihn da hinauszuführen ; er wird sein Angesicht
verhüllen , damit er mit seinen Augen das Land nicht ansehen muss . ||| 13 Ich
will auch mein Fanggarn über ihn ausspannen , und er wird in meinem Netz
gefangen werden ; und ich will ihn nach Babel führen , in das Land der Chaldäer
; aber er wird es nicht sehen ; und dort soll er sterben . ||| 14 Und alles ,
was um ihn her ist , seine Helfer und seine Truppen , will ich in alle Winde zerstreuen
und das Schwert hinter ihnen ziehen . ||| 15 Dann werden sie erkennen , dass
ich der HERR bin , wenn ich sie unter die Heidenvölker zerstreut und in die
Länder verjagt habe . ||| 16 Und ich will von ihnen einige Männer übrig lassen
vom Schwert , vom Hunger und von der Pest , damit sie unter den Heiden , unter
die sie kommen , alle ihre Gräuel erzählen ; und sie sollen erkennen , dass ich
der HERR bin ! ||| 17 Und das Wort des HERRN erging an mich folgendermaßen :
||| 18 Menschensohn , du sollst dein Brot mit Zittern essen und dein Wasser mit
Furcht und Sorge trinken ; ||| 19 und du sollst zu dem Volk des Landes sagen :
So spricht GOTT , der Herr , von den Einwohnern Jerusalems im Land Israel : Sie
müssen ihr Brot mit Sorgen essen und ihr Wasser mit Entsetzen trinken , weil
ihr Land verödet wird , seiner Fülle beraubt wegen der Gewalttat aller derer ,
die darin wohnen . ||| 20 Die bewohnten Städte sollen verwüstet werden und das
Land öde , damit ihr erkennt , dass ich der HERR bin ! |||
Der HERR tadelt die Spötter , die nicht an die Erfüllung der
Weissagung glauben
21 Und
das Wort des HERRN erging an mich folgendermaßen : ||| 22 Menschensohn , was
ist das für ein Sprichwort , das ihr im Land Israels gebraucht , indem ihr sagt
: „ Die Tage ziehen sich hinaus , und es wird nichts aus allen Offenbarungen“ ?
||| 23 Darum sprich zu ihnen : So spricht GOTT , der Herr : Ich will diesem
Sprichwort ein Ende machen , dass man es in Israel nicht mehr als Sprichwort
gebrauchen wird ! Du aber sprich zu ihnen . Die Tage sind nahe , und jedes Wort
der Offenbarung ( trifft bald ein ) ! ||| 24 Denn es soll künftig kein
lügenhaftes Gesicht und keine schmeichelhafte Wahrsagung mehr geben inmitten
des Hauses Israel . ||| 25 Denn ich , der HERR , ich rede ; das Wort , das ich
rede , das soll auch geschehen und nicht weiter hinausgezögert werden . Ja ,
ich will in euren Tagen , du widerspenstiges Haus , ein Wort reden und es auch
vollbringen ! , spricht GOTT , der Herr . ||| 26 Weiter erging das Wort des
HERRN an mich folgendermaßen : ||| 27 Menschensohn , siehe , das Haus Israel
spricht : „ Das Gesicht , das er gesehen hat , erfüllt sich erst in vielen
Tagen , und er weissagt von fernen Zeiten !“ ||| 28 Darum sage zu ihnen : So
spricht GOTT , der Herr : Keines meiner Worte soll mehr hinausgezögert werden ;
das Wort das ich gesprochen habe , soll auch geschehen ! , spricht GOTT , der
Herr . |||
Gottes Urteil über die falschen Propheten
13 Und
das Wort des HERRN erging an mich folgendermaßen : ||| 2 Menschensohn ,
weissage gegen die Propheten Israels , die weissagen , und sage zu denen , die
aus ihrem eigenen Herzen weissagen : Hört das Wort des HERRN ! ||| 3 So spricht
GOTT , der Herr : Wehe den törichten Propheten , die ihrem eigenen Geist folgen
und dem , was sie nicht gesehen haben ! ||| 4 O Israel , deine Propheten sind
wie Schakale in den Ruinen geworden ! ||| 5 Ihr seid nicht in die Risse
getreten und habt keine Mauer um das Haus Israel gebaut , damit es im Kampf
standhalten könnte am Tag des HERRN ! ||| 6 Sie schauen Trug und lügenhafte
Wahrsagung , sie , die sagen : „ So spricht der HERR !“ , obwohl der HERR sie
nicht gesandt hat ; und sie machen ( dem Volk ) Hoffnung , dass ( ihr ) Wort
sich erfülle . ||| 7 Habt ihr nicht trügerische Gesichte gesehen und lügenhafte
Wahrsagung ausgesprochen und dabei gesagt : „ So spricht der HERR !“ , während
ich doch nicht geredet habe ? ||| 8 Darum , so spricht GOTT , der Herr : Weil
ihr Trug redet und Lügen schaut , darum , siehe , komme ich über euch ! Das
spricht GOTT , der Herr . ||| 9 Und meine Hand soll über die Propheten kommen ,
die Trug schauen und Lügen wahrsagen . Sie sollen nicht dem geheimen Rat meines
Volkes angehören und nicht in das Verzeichnis des Hauses Israel eingetragen
werden ; sie sollen auch nicht in das Land Israel kommen --- ja , ihr werdet
erkennen , dass ich GOTT , der Herr bin ! --- , ||| 10 darum , ja , darum ,
weil sie mein Volk irregeführt und von Frieden geredet haben , wo doch kein
Friede ist . Jener baut eine Wand , und diese übertünchen sie mit Kalk ! ||| 11
So sage nun denen , die mit Kalk tünchen , dass sie fallen wird ! Es soll ein
überschwemmender Platzregen kommen , und Hagelsteine werden fallen , und ein
Sturmwind wird losbrechen . ||| 12 Ja , siehe , die Wand wird fallen ! Wird man
dann nicht zu euch sagen : Wo ist nun die Tünche , die ihr darübergetüncht habt
? ||| 13 Darum , so spricht GOTT , der Herr : Ich lasse in meinem Grimm einen
Sturmwind hervorbrechen , und ein überschwemmender Platzregen soll durch meinen
Zorn kommen und Hagelsteine durch meinen Grimm zur Vernichtung . ||| 14 Und die
Wand , die ihr mit Kalk getüncht habt , will ich niederreißen und zu Boden
werfen , dass ihr Fundament aufgedeckt wird und ( Jerusalem ) fällt und ihr in
ihrer Mitte umkommt ; und ihr werdet erkennen , dass ich der HERR bin . ||| 15
So will ich meinen Grimm vollstrecken an dieser Wand und an denen , die sie mit
Kalk getüncht haben , und zu euch sagen : Die Wand ist nicht mehr , und die ,
welche sie getüncht haben , sind auch nicht mehr , ||| 16 nämlich die Propheten
Israels , die über Jerusalem weissagen und Gesichte des Friedens für sie
schauen , wo doch kein Friede ist , spricht GOTT , der Herr . ||| 17 Und du ,
Menschensohn , richte dein Angesicht gegen die Töchter deines Volkes , die aus
ihrem eigenen Herzen weissagen , und weissage gegen sie , ||| 18 und sprich :
So spricht GOTT , der Herr : Wehe den Frauen , die Binden nähen für jedes
Handgelenk und Kopfhüllen verfertigen für Köpfe jeder Größe , um Seelen zu
fangen ! Wollt ihr die Seelen meines Volkes fangen , um eure eigenen Seelen am
Leben zu erhalten ? ||| 19 Ihr entweiht mich bei meinem Volk für einige Hände
voll Gerste und für etliche Bissen Brot , um Seelen zu töten , die nicht
sterben sollten , und Seelen am Leben zu erhalten , die nicht leben sollten ,
indem ihr mein Volk anlügt , das Lügen gern Gehör schenkt ! ||| 20 Darum , so
spricht GOTT , der Herr : Siehe , ich komme über eure Blinden , mit denen ihr (
sie ) fangt ; ich will die Seelen wegfliegen lassen ( wie Vögel ) ! Ich will
sie euch von den Armen wegreißen und die Seelen , die ihr fangt , freilassen ;
ich ( will ) die Seelen wegfliegen lassen ( wie Vögel ) ! ||| 21 Und ich will
eure Kopfhüllen zerreißen und mein Volk aus eurer Hand erretten , damit sie
künftig nicht mehr als Beute in eure Hand fallen ; und ihr sollt erkennen ,
dass ich der HERR bin . ||| 22 Weil ihr das Herz des Gerechten mit Betrug
kränkt , den ich doch nicht gekränkt haben will , dagegen die Hände des
Gottlosen stärkt , damit er sich ja nicht von seinem bösen Weg bekehrt und am
Leben bleibt , ||| 23 darum sollt ihr künftig keinen Trug mehr schauen und
keine Wahrsagerei mehr treiben , sondern ich will mein Volk aus eurer Hand
erretten , und ihr sollt erkennen , dass ich der HERR bin ! |||
Gottes Antwort an die Götzendiener
14
Und es
kamen etliche Männer von den Ältesten Israels zu mir und setzen sich vor mich
hin . ||| 2 Da erging das Wort des HERRN an mich folgendermaßen : ||| 3
Menschensohn , diese Männer haben ihre Götzen in ihr Herz geschlossen und den
Anstoß zu ihrer Missetat vor ihr Angesicht gestellt ! Sollte ich mich wirklich
von ihnen befragen lassen ? ||| 4 Darum rede mit ihnen und sprich zu ihnen : So
spricht GOTT , der Herr : Jedermann vom Haus Israel , der seine Götzen in sein
Herz schließt und den Anstoß zu seiner Missetat vor sein Angesicht stellt und
zu dem Propheten kommt , demjenigen , der kommt , will ich , der HERR selbst ,
nach der Menge seiner Götzen antworten , ||| 5 um dem Haus Israel ans Herz zu
greifen , weil sie sich von mir entfremdet haben um aller ihrer Götzen willen .
||| 6 Darum sprich zu dem Haus Israel : So spricht GOTT , der Herr : Kehrt um
und wendet euch ab von euren Götzen , und wendet eure Angesichter von allen
euren Gräueln ab ! ||| 7 Denn jedermann vom Haus Israel oder von den Fremdlingen
, die unter Israel wohnen , der sich von mir abkehrt und seine Götzen in sein
Herz schließt und den Anstoß zu seiner Missetat vor sein Angesicht stellt und (
dennoch ) zu den Propheten kommt , um mich durch ihn zu befragen , dem will ich
, der HERR , selbst antworten . ||| 8 Und ich will mein Angesicht gegen diesen
Mann richten und ihn zum Zeichen und Sprichwort machen , und ich will ihn
ausrotten aus der Mitte meines Volkes ; und so sollt ihr erkennen , dass ich
der HERR bin ! ||| 9 Und wenn der Prophet sich dazu verleiten ließe , ein Wort
zu reden , so habe ich , der HERR , diesen Propheten verleitet ; und ich
strecke meine Hand gegen ihn aus und rotte ihn mitten aus meinem Volk Israel
aus . ||| 10 Sie sollen ihre Schuld tragen : Wie die Schuld des Fragenden , so
soll auch die Schuld des Propheten sein , ||| 11 damit das Haus Israel künftig
nicht mehr von mir abirrt und sie sich nicht mehr durch all ihre Übertretungen
beflecken ; und sie sollen mein Volk sein , und ich will ihr Gott sein ,
spricht GOTT , der Herr . |||
Gottes unerbittliches Gericht --- ein Überrest Israels soll
verschont werden
12 Und
das Wort des HERRN erging an mich folgendermaßen : ||| 13 Menschensohn , wenn
ein Land gegen mich sündigt und einen Treubruch begeht und ich meine Hand gegen
es ausstrecke und ihm den Stab des Brots zerbreche und eine Hungersnot
hineinsende und Menschen und Vieh daraus vertilge , ||| 14 und es wären die
drei Männer Noah , Daniel und Hiob darin , so würden diese durch ihre
Gerechtigkeit nur ihre eigene Seele retten , spricht GOTT , der Herr . ||| 15
Wenn ich wilde Tiere das Land durchstreifen ließe und es würde so entvölkert
und verwüstet , dass aus Furcht vor den wilden Tieren niemand mehr hindurchzöge
, ||| 16 und diese drei Männer wären auch darin : So wahr ich lebe , spricht
GOTT , der Herr , sie würden weder Söhne noch Töchter retten ; sie allein
würden gerettet , das Land aber würde zur Wüste werden ! ||| 17 Oder wenn ich
ein Schwert über dieses Land brächte und spräche : „ Das Schwert soll durchs
Land fahren !“ , und wenn ich Menschen und Vieh daraus vertilgen würde , ||| 18
und diese drei Männer wären darin : So wahr ich lebe , spricht GOTT , der Herr
, sie könnten weder Söhne noch Töchter retten , sondern sie allein würden
gerettet werden ! ||| 19 Oder wenn ich die Pest in dieses Land senden und
meinen grimmigen Zorn mit Blut darüber ausgießen würde , dass ich Menschen und
Vieh daraus vertilgte , ||| 20 und Noah , Daniel und Hiob wären darin : So wahr
ich lebe , spricht GOTT , der Herr , sie könnten weder Sohn noch Tochter retten
, sondern sie würden durch ihre Gerechtigkeit ( nur ) ihre eigene Seele retten
! ||| 21 Denn so spricht GOTT , der Herr : Wie viel mehr , wenn ich meine vier
schlimmen Gerichte , das Schwert , den Hunger , wilde Tiere und Pest über Jerusalem
senden werde , um Menschen und Vieh daraus zu vertilgen ? ||| 22 Doch siehe ,
es werden Gerettete darin übrig bleiben , die herausgeführt werden , Söhne und
Töchter . Siehe , diese werden zu euch hinauskommen , und ihr werdet ihren
Wandel und ihre Taten sehen ; und ich sollt getröstet werden über das Unglück ,
das ich über Jerusalem gebracht habe , ja , über alles , was ich über sie
gebracht habe . ||| 23 Und sie werden euch trösten , denn ihr werdet ihren
Wandel und ihre Taten sehen ; und ihre werdet erkennen , dass ich alles , was
ich gegen ( Jerusalem ) tat , nicht ohne Ursache getan habe , spricht GOTT ,
der Herr . |||
Jerusalem , das unnütze Rebholz
15
Und das
Wort des HERRN erging an mich folgendermaßen : ||| 2 Menschensohn , was hat das
Holz des Weinstocks voraus vor allem anderen Holz , ( das Holz ) der Ranke ,
die sich unter den Bäumen des Waldes befindet ? ||| 3 Nimmt man etwa Holz davon
, um es zu einer Arbeit zu verwenden ? Nimmt man etwa davon einen Pflock , um
irgendein Gerät daranzuhängen ? ||| 4 Siehe , man wirft es ins Feuer , damit es
verzehrt wird ! Wenn das Feuer seine beiden Enden verzehrt hat und es in der
Mitte angebrannt ist , taugt es dann noch zur Verarbeitung ? ||| 5 Siehe , als
es noch unversehrt war , konnte man nichts daraus machen ; wenn es nun vom
Feuer verzehrt und versengt ist , kann es erst recht nicht mehr verarbeitet
werden ! ||| 6 Darum , spricht GOTT , der Herr : Wie ich das Holz des
Weinstocks unter den Bäumen des Waldes dem Feuer zur Nahrung bestimmt habe , so
habe ich auch die Einwohner Jerusalems dahingegeben . ||| 7 Und ich will mein
Angesicht gegen sie richten ; sie sind zwar dem Feuer entgangen ; aber das
Feuer soll sie doch verzehren ! Dann werdet ihr erkennen , dass ich der HERR
bin , wenn ich mein Angesicht gegen sie richte . ||| 8 Und ich will das Land
zur Wüste machen , weil sie so treulos gehandelt haben , spricht GOTT , der
Herr . |||
Jerusalem , die treulose Ehefrau
16
Und das
Wort des HERRN erging an mich folgendermaßen : ||| 2 Menschensohn , halte Jerusalem
ihre Gräuel vor , ||| 3 und sage : So spricht GOTT , der Herr , zu Jerusalem :
Nach Herkunft und Geburt stammst du aus dem Land der Kanaaniter ; dein Vater
war ein Amoriter und deine Mutter eine Hetiterin . ||| 4 Und mit deiner Geburt
verhielt es sich so : An dem Tag , als du geboren wurdest , ist dein Nabel
nicht abgeschnitten worden ; du bist auch nicht im Wasser gebadet worden zu
deiner Reinigung ; man hat dich nicht mit Salz abgerieben noch in Windeln
gewickelt . ||| 5 Niemand hat mitleidig auf dich geblickt , dass er etwas
Derartiges für dich getan und sich über dich erbarmt hätte , sondern du wurdest
auf das Feld hinausgeworfen , so verachtet war dein Leben am Tag deiner Geburt
. ||| 6 Da ging ich an dir vorüber und sah dich in deinem Blut zappeln und
sprach zu dir , als du dalagst in deinem Blut : „ Du sollst leben !“ Ja , zu
dir in deinem Blut sprach ich : „ Du sollst leben !“ ||| 7 Ich ließ dich zu vielen Tausenden
werden wie das Gewächs des Feldes . Du bist herangewachsen und groß geworden
und gelangtest zur schönsten Blüte . Deine Brüste wölbten sich , und dein Haar
wuchs , aber du warst noch nackt und bloß . ||| 8 Als ich nun an dir
vorüberging und ich sah , siehe , da war deine Zeit da , die Zeit der Liebe .
Da breitete ich meine Decke über dich und bedeckte deine Blöße . Ich schwor dir
auch und machte einen Bund mit dir , spricht GOTT , der Herr ; und du wurdest
mein . ||| 9 Da badete ich dich mit Wasser und wusch dein Blut von dir ab und
salbte dich mit Öl . ||| 10 Ich bekleidete dich mit bunt gewirkten Kleidern und
zog dir Schuhe aus Seekuhfellen an ; ich legte dir weißes Leinen an und hüllte
dich in Seide . ||| 11 Ich zierte dich mit köstlichem Schmuck , ich legte dir
Spangen an die Arme und eine Kette um deinen Hals ; ||| 12 ich legte einen Ring
an deine Nase und Ringe an deine Ohren und setzte dir eine Ehrenkrone auf das
Haupt . ||| 13 So warst du geschmückt mit Gold und Silber , und dein Kleid war
aus weißem Leinen , aus Seide und Buntwirkerei . Du hast Weißbrot und Honig und
Öl gegessen ; und du wurdest überaus schön und brachtest es bis zur Königwürde
. ||| 14 Und dein Ruhm verbreitete sich unter den Heidenvölkern wegen deiner
Schönheit ; denn sie war vollkommen durch meinen Schmuck , den ich dir angelegt
hatte , spricht GOTT , der Herr . ||| 15 Du aber hast dich auf deine Schönheit
verlassen und auf deine Berühmtheit hin gehurt und hast deine Hurerei über
jeden gegossen , der vorüberging ; er bekam sie . ||| 16 DU hast auch von
deinen Kleidern genommen und dir bunte Höhen gemacht ; und du hast auf ihren
Hurerei getrieben , wie sie niemals vorgekommen ist und nie wieder getrieben
wird . ||| 17 Du hast auch deine prächtigen Schmucksachen von meinem Gold und
meinem Silber genommen , die ich dir gegeben hatte , und hast dir Bilder von Männern
daraus gemacht und mit ihnen Hurerei getrieben . ||| 18 Du hast auch deine bunt
gewirkten Kleider genommen und sie damit bekleidet ; und mein Öl und mein
Räucherwerk hast du ihnen vorgesetzt . ||| 19 Meine Speise , die ich dir
gegeben hatte , Weißbrot , Öl und Honig , womit ich dich speiste , hast du
ihnen vorgesetzt , zum lieblichen Geruch . Ja , das ist geschehen ! , spricht
GOTT , der Herr . ||| 20 Ferner hast du deine Söhne und deine Töchter genommen
, die du mir geboren hattest , und hast sie ihnen zum Fraß geopfert ! War nicht
schon deine Hurerei genug , ||| 21 dass du noch meine Kinder geschlachtet und
sie dahingegeben hast , indem du sie für jene ( durchs Feuer ) gehen ließest ?
||| 22 Und bei allen deinen Gräueln und deinen Hurereien hast du nicht an die
Tage deiner Jugend gedacht , wie du damals nackt und bloß dalagst und in deinem
Blut zappeltest ! ||| 23 Und es geschah , nach aller dieser deiner Bosheit ---
Wehe , wehe dir ! , spricht GOTT , der Herr --- ||| 24 da hast du dir auch noch
Götzenkapellen gebaut und Höhen gemacht an jeder Straße . ||| 25 An allen
Weggabelungen hast du deine Höhen gebaut , und du hast deine Schönheit
geschändet ; du spreiztest deine Beine gegen alle , die vorübergingen , und
hast immer schlimmer Hurerei getrieben . ||| 26 Du hurtest mit den Söhnen
Ägyptens , deinen Nachbarn , die großes Fleisch hatten , und hast immer mehr
Hurerei getrieben , um mich zum Zorn zu reizen . ||| 27 Aber siehe , da
streckte ich meine Hand gegen dich aus und minderte dir deine Kost ; und ich
gab dich dem Mutwillen deiner Feindinnen , der Töchter der Philister , preis ,
die sich vor deinem verruchten Treiben schämten . ||| 28 Da hurtest du mit den
Söhnen Assyriens , wie ldu unersättlich warst . Du hurtest mit ihnen , wurdest
aber doch nicht satt . ||| 29 Da triebst du noch mehr Hurerei , bis hin zu dem
Händlerlang Chaldäa . Aber auch da wurdest du nicht satt . ||| 30 Wie
schmachtete dein Herz , spricht GOTT , der Herr , als du dies alles triebst ,
das Treiben eines zügellosen Hurenweibs , ||| 31 dass du deine Götzenkapellen
an jeder Weggabelung bautest und deine Höhen an jeder Straße machtest . Nur
darin warst du nicht wie eine andere Hure , dass du den Hurenlohn verschmähtest
. ||| 32 O du ehebrecherische Frau , die Fremde annimmt anstatt ihres Ehemanns
! ||| 33 Sonst gibt man allen Huren Lohn ; du aber gibst allen deinen
Liebhabern Lohn und beschenkst sie , damit sie von allen Orten zu dir kommen
und Hurerei mit dir treiben ! ||| 34 Es geht bei dir in der Hurerei umgekehrt
wie bei anderen Frauen : Dir stellt man nicht nach , um Hurerei zu treiben ;
denn da du Hurenlohn gibst , dir aber kein Hurenlohn gegeben wird , ist es bei
dir umgekehrt . |||
Gottes Gericht über die Hurerei Jerusalems
35
Darum , du Hure , höre das Wort des HERRN ! ||| 36 So spricht GOTT , der Herr :
Weil du dein Geld so verschwendet hast und mit deiner Hurerei deine Blöße gegen
alle deine Liebhaber aufgedeckt und gegen alle deine gräuelhaften Götze
entblößt hast , und wegen des Blutes deiner Kinder , die du ihnen geopfert hast
, ||| 37 darum siehe , will ich alle deine Liebhaber versammeln , denen du
gefallen hast , alle , die du geliebt , und alle , die du gehasst hast : Ja ,
ich will sie von allen Seiten ringsum gegen dich versammeln und deine Blöße vor
ihnen aufdecken , dass sie deine ganze Blöße sehen sollen . ||| 38 Ich will dir
auch das Urteil sprechen , wie man den Ehebrecherinnen und Mörderinnen das
Urteil spricht , und an dir das Blutgericht vollziehen mit Grimm und Eifer .
||| 39 Und ich will dich in ihre Gewalt geben , und sie werden deine
Götzenkapellen abbrechen und deine Höhen umreißen ; sie werden dir deine
Kleider ausziehen ; sie werden dir allen deinen kostbaren Schmuck nehmen und
dich nackt und bloß liegen lassen . ||| 40 Sie werden auch eine Versammlung gegen
dich aufbieten ; sie werden dich steinigen und dich mit ihren Schwertern
erschlagen . ||| 41 Sie werden deine Häuser mit Feuer verbrennen und an dir das
Strafgericht vollziehen vor den Augen vieler Frauen . So will ich deiner
Hurerei ein Ende machen , und du wirst künftig auch keinen Hurenlohn mehr geben
. ||| 42 Und ich will meinen grimmigen Zorn an dir stillen ; und dann wird sich
mein Eifer von dir abwenden , und ich werde Ruhe finden und nicht mehr zornig
sein . ||| 43 Weil du nicht an die Tage
deiner Jugend gedacht hast , sondern durch dies alles dich wie wild gegen mich
gewandt hast , siehe , so will auch ich dir einen Wandel auf deinen Kopf
bringen , spricht GOTT , der Herr , damit du nicht zu allen deinen Gräueln noch
weitere Schandtaten verübst ! ||| 44 Siehe , alle Spruchdichter werden auf
dich dieses Sprichwort anwenden : „ Wie die Mutter , so die Tochter !“ ||| 45
Du bist die Tochter deiner Mutter , die ihren Mann und ihre Kinder verschmähte
, und du bist die Schwester deiner Schwestern , die ihre Männer und Kinder
verschmähten . Eure Mutter war eine Hetiterin und euer Vater ein Amoriter . |||
46 Deine ältere Schwester ist Samaria mit ihren Töchtern , die zu deiner Linken
wohnen ; deine jüngere Schwester aber , die zu deiner Rechten wohnt , ist Sodom
mit ihren Töchtern . ||| 47 Auf ihren Wegen bist du nicht gewandelt , und nach
ihren Gräueln hast du nicht gehandelt , sondern , wie wenn dies zu wenig
gewesen wäre , hast du es in all deinem Wandel schlimmer getrieben als sie .
||| 48 So wahr ich lebe , spricht GOTT , der Herr , deine Schwester Sodom mit
ihren Töchtern hat nicht so ( übel ) gehandelt , wie du und deine Töchter
gehandelt haben ! ||| 49 Siehe , das war die Sünde deiner Schwester Sodom :
Hochmut , Speise in Fülle und sorglose Ruhe wurde ihr und ihren Töchtern zuteil
; aber dem Armen und Bedürftigen reichten sie nie die Hand , ||| 50 sondern sie
waren stolz und verübten Gräuel vor mir ; deswegen habe ich sie auch
hinweggetan , als ich es sah . ||| 51 Auch Samaria hat nicht halb so viel gesündigt
wie du ; sondern du hast viel mehr Gräuel verübt als sie , sodass du deine
Schwestern gerecht erscheinen ließest durch alle deine Gräuel , die du begangen
hast ! ||| 52 So trage nun auch du deine Schande , die du für deine Schwestern
eingetreten bist durch deine Sünden , mit denen du größere Gräuel begangen hast
als sie , sodass sie gerechter dastehen als du ! Darum schäme du dich auch und
trage deine Schande , weil du deine Schwestern gerechtfertigt hast ! ||| 53 Ich
will aber ihr Geschick wenden , das Geschick Sodoms und ihrer Töchter und das
Geschick Samarias und ihrer Töchter ; auch das Geschick deiner Gefangenschaft
in ihrer Mitte will ich wenden , ||| 54 damit du deine Schande trägst und dich
alles dessen schämst , was du getan hast , wodurch du ihnen zum Trost dientest
. ||| 55 So werden deine Schwestern , Sodom und ihre Töchter , wieder zu ihrem
früheren Stand zurückkehren ; auch Samaria und ihre Töchter sollen wieder zu
ihrem früheren Stand zurückkehren ; und du und deine Töchter , ihr sollt auch
in euren früheren Stand zurückkehren . ||| 56 Es war von deiner Schwester Sodom
nichts zu hören aus deinem Mund zur Zeit deines Stolzes , ||| 57 ehe deine
Bosheit auch an den Tag kam , zu der Zeit , da die Töchter Arams und alle ihre
Nachbarn dich schmähten und die Töchter der Philister dich ringsum verachteten
. ||| 58 Deine Verdorbenheit und deine Gräuel , wahrlich , du musst sie tragen
, spricht der HERR . ||| 59 Denn so
spricht GOTT , der Herr : Ich handle an dir , wie du gehandelt hast ! Du hast den Eid verachtet , den Bund
gebrochen . ||| 60 Aber ich will an meinen Bund gedenken , den ich mit dir
geschlossen habe in den Tagen deiner Jugend , und ich will einen ewigen Bund
mit dir aufrichten . ||| 61 Dann wirst du an deine Wege gedenken und dich schämen
, wenn du deine älteren und jüngeren Schwestern zu dir nehmen wirst , die ich
dir zu Töchtern geben will , obgleich nicht aufgrund deines Bundes . ||| 62
Aber ich will meinen Bund mit dir aufrichten , und du sollst erkennen , dass
ich der HERR bin , ||| 63 damit du daran denkst und dich schämst und vor Scham
den Mund nicht auftust , wenn ich dir alles vergebe , was du getan hast ,
spricht GOTT , der Herr . |||
Der Weinstock und die Adler : Zedekias Treuebruch bringt
Gericht über ihn
17
Und das
Wort des HERRN erging an mich folgendermaßen : ||| 2 Menschensohn , gib dem
Haus Israel ein Rätsel auf und lege ihm ein Gleichnis vor , ||| 3 und sage : So
spricht GOTT , der Herr : Ein großer Adler mit großen Flügeln und langen
Fittichen voll vielfarbiger Federn kam auf den Libanon und nahm den Wipfel der
Zeder hinweg . ||| 4 Und er brach den obersten ihrer Zweige ab und brachte ihn
in ein Händlerland und setzte ihn in eine Stadt von Kaufleuten . ||| 5 Er nahm
auch von dem Samen des Landes und pflanzte ihn auf ein Saatfeld ; er brachte
ihn zu vielen Wassern und setzte ihn wie einen Weidenbaum . ||| 6 Da wuchs er
und wurde ein wuchernder Weinstock von niedrigem Wuchs ; seine Ranken bogen
sich zu ihm , und seine Wurzeln waren unter ihm . So wurde ein Weinstock daraus
, und er trieb Äste und streckte Schosse aus . |||7 Es war aber ein anderer
großer Adler , der hatte große Flügel und viele Federn . Und siehe , dieser
Weinstock bog seine Wurzeln von den Beeten , worin er gepflanzt war , zu ihm
hin und streckte seine Ranken gegen ihn aus , damit er ihn tränke . ||| 8 (
Dabei ) war er ( doch ) auf einem guten Boden bei vielen Wassern gepflanzt und
konnte Zweige treiben und Frucht tragen und ein prächtiger Weinstock werden !
||| 9 Sage : So spricht GOTT , der Herr : Wird er gedeihen ? Wird man nicht
seine Wurzeln ausreißen und seine Frucht abschneiden , damit er verdorrt ? Alle
seine grünen Triebe werden verdorren ! Und es braucht dazu keinen großen Arm
und nicht viel Volk , um ihn mit seinen Wurzeln herauszuheben . ||| 10 Und
siehe , er ist zwar gepflanzt , sollte er aber gedeihen ? Wird er nicht ,
sobald der Ostwind ihn berührt , gänzlich verdorren ? Auf den Beeten , wo er
aufgewachsen ist , wird er verdorren . ||| 11 Und das Wort des HERRN erging an
mich folgendermaßen : ||| 12 Spricht doch zu dem widerspenstigen Haus : Wisst
ihr nicht , was das bedeutet ? Sprich : Siehe , der König von Babel ist nach
Jerusalem gekommen und hat dessen König und dessen Fürsten genommen und sie zu
sich nach Babel gebracht . ||| 13 Er nahm auch einen von dem königlichen Samen
und schloss einen Bund mit ihm und ließ ihn einen Eid schwören ; und er nahm
die Mächtigen des Landes mit sich , ||| 14 damit das Königtum gering bliebe und
sich nicht erhebe , sondern seinen Bund hielte , sodass es Bestand habe . |||
15 Er aber fiel von ihm ab und sandte seine Boten nach Ägypten , damit man ihm
Pferde und viel Volk zusendete . Wird er Gelingen haben ? Wird der , welcher so
etwas tat , davonkommen , und sollte er entkommen , da er den Bund gebrochen
hat ? ||| 16 So wahr ich lebe , spricht GOTT , der Herr : An dem Ort , wo der
König wohnt , der ihn zum König machte , dessen Eid er verachtet und dessen
Bund er gebrochen hat , bei ihm soll er sterben , mitten in Babel ! ||| 17 Auch
wird ihm der Pharao nicht mit großem Heer und zahlreichem Volk im Krieg
beistehen , wenn man einen Wall aufschüttet und Belagerungstürme baut , um
viele Seelen umzubringen . ||| 18 Er hat ja den Eid verachtet und den Bund
gebrochen --- und siehe , er hat seine Hand darauf gegeben und doch das alles
getan ! --- , er wird nicht umkommen . ||| 19 Darum , so spricht GOTT , der
Herr : So wahr ich lebe , ich will den bei mir geschworenen Eid , den er
verachtet , und den vor mir geschlossenen Bund , den er gebrochen hat , auf
seinen Kopf bringen ! ||| 20 Ich will mein Netz über ihn ausspannen , und er
soll in meinem Fanggarn gefangen werden . Ich will ihn nach Babel führen ; dort
will ich mit ihm ins Gericht gehen wegen des Treubruchs , den er an mir
begangen hat . ||| 21 Aber alle seine Flüchtlinge in allen seinen Truppen
sollen durchs Schwert fallen , und die Übriggebliebenen sollen in alle Winde
zerstreut werden ; so werdet ihr erkennen , dass ich , der HERR , geredet habe
. |||
Gott verheißt eine Wiederherstellung des Königtums Davids
22 So
spricht GOTT , der Herr : Ich will auch ( einen Schössling ) vom Wipfel des
hohen Zedernbaumes nehmen und will ihn einsetzen . Von den obersten seiner
Schösslinge will ich ein zartes Reis abbrechen und will es auf einem hohen und
erhabenen Berg pflanzen ; ||| 23 auf dem hohen Berg Israels will ich es
pflanzen , damit es Zweige treibe und Früchte bringe und zu einem prächtigen
Zedernbaum werde , dass allerlei Vögel und allerlei Geflügel unter ihm wohnen
und unter dem Schatten seiner Äste bleiben können . ||| 24 Und alle Bäume des Feldes sollen erkennen , dass ich , der HERR ,
den hohen Baum erniedrigt und den niedrigen Baum erhöht habe ; dass ich den
grünen Baum verdorren ließ und den dürren Baum zum Grünen brachte . Ich ,
der HERR , habe es gesagt und werde es auch ausführen . |||